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1000 Kilometer Solarstrasse
In Frankreich entsteht eine Solarstrasse mit 1000 Kilometern Länge. Sie soll mit Lastwagen befahrbar sein und für die Energie sorgen, die für fünf Millionen Menschen Licht produziert.
Wattway heissen die Panels, die rund 15 Zentimeter lang und nur sieben Millimeter dick sind. Sie können wie Pflastersteine direkt auf den bestehenden Strassenbelag verlegt werden und halten problemlos darüberfahrenden Lastwagen stand. Gut fünf Jahre haben das französische Bauunternehmen Colas und das Institut National de l'énergie solaire an der neuen Technik geforscht. Nun kann die erste Solarstrasse gebaut werden, welche eine ähnliche Beschaffenheit hat wie Asphalt. Autos geraten auch bei Nässe nicht ins Schleudern. Die Panels sollen gleich lang halten wie normale Beläge, also rund 10 Jahre. Auf Plätzen mit wenig Belastung, etwa bei Parkplätzen vor einem Fussballstadion, kann Wattway sogar 20 Jahre überdauern. Die Effizienz der Panels ist mit 15 Prozent etwas tiefer als jene mit 18 bis 19 Prozent bei konventionellen Photovoltaik-Anlagen. Pro Quadratmeter dürfte der Solarbelag rund 1‘500 bis 2‘000 Franken kosten. Es können lange Strecken mit den Solarpanels belegt werden und das bringt eine ganze Menge Strom. Dass Panels auf dem Boden keine zusätzliche Fläche benötigen, ist ein grosser Vorteil. Generell sind Strassen laut Colas zeitlich nur rund zehn Prozent von Fahrzeugen belegt.
20 Quadratmeter Wattway können einen Haushalt ein ganzes Jahr mit Strom versorgen. Mit einem Kilometer wird die öffentliche Beleuchtung für eine Stadt mit 5000 Einwohnern sichergestellt. Die geplanten 1000 Kilometer reichen somit für fünf Millionen Einwohner, rund acht Prozent aller Franzosen.
In Holland gibt es bereits einzelne Solar-Velowege. Der grosse Unterschied zu Wattway: Die französische Neuheit kann direkt auf den bestehenden Belag aufgebracht werden, während bisherige Projekte einen Neubau erforderten.
Quellen/PDF
Intelligent Bauen 02/2016
www.blick.ch