Die ständige Verfügbarkeit von elektrischem Strom ist die Grundlage für das komfortable Wohnen. Steckdosen in jedem Raum ermöglichen den Betrieb von diversen Geräten. Diese Einfachheit lässt uns vergessen, was alles hinter der verbrauchten Energie steckt. Meist überlegt man nicht, wo der Strom herkommt, wie er produziert wurde und was für Konsequenzen die Produktion für Mensch und Umwelt hat. Die aktuelle Diskussion über eine Energieknappheit, die uns in Zukunft erwarten könnte, hat das Bewusstsein für die Folgen von Stromproduktion und Stromverbrauch wieder gestärkt.

In der Schweiz wird ca. 60 % des Stroms in Wasserkraftwerken produziert. Die weiteren ca. 40 % stammen aus den fünf Atomkraftwerken der Schweiz. Sogenannte neue erneuerbare Energien, wie Photovoltaik, Biogas und Wind machen nur 1.8 % aus. Dieser Strommix ist das, was via Stromnetz zur Steckdose gelangt. Dem Strom, der aus der Steckdose kommt, merkt man nicht an, ob er aus einem Atomkraftwerk oder aus einer Solarzelle stammt. Physikalisch kann man also nicht unterscheiden, welchen Strom man konsumiert. Es gibt aber die Möglichkeit über den Markt die Stromproduktionsart zu wählen. Da man den konsumierten Strom einem bestimmten Anbieter abkauft, kann man von diesem eine bestimmte Produktionsart verlangen, mit der er für Sie Strom ins Netz einspeist.

Es gibt eine grosse Auswahl an alternativen Stromprodukten, die je nach Anbieter verschiedene Namen haben, wie zum Beispiel Naturstrom, Ökostrom, RegioMix, Water Star oder Pure Power. Zwei grundsätzlich unterschiedliche Angebote sind erhältlich.
Meist kann man bei seinem örtlich zugeteilten Stromanbieter ein alternatives Stromangebot auswählen. Zur Zeit haben etwa 95 % der Schweizer Haushalte Zugang zu einem solchen Produkt. Die Angebote für jeden Wohnort können leicht unter www.oekostromland.ch abgefragt werden. Hat man keinen Zugang zu so einem Angebot oder ist nicht zufrieden mit dem Angebot seines Stromanbieters, so kann man sich bei einem beliebigen Produzenten ein Stromzertifikat kaufen. Zertifikate können für beliebige Produktionsarten und die benötigte Menge erworben werden. Sie bürgen dafür, dass die gewünschte Menge Strom mit der gewünschten Produktionsweise ins Netz eingespeist wird. Ihr örtlicher Stromanbieter produziert dann zwar immer noch konventionell Strom für Sie, da aber der konsumierte Strom physikalisch sowieso nicht unterschieden werden kann, kommt es nicht darauf an, bei wem Sie den verbrauchten Strom durch ökologisch produzierten Strom kompensieren lassen. Der Effekt für die Umwelt bleibt der gleiche.

Bei den knapp 400 Schweizerischen Ökostromanbietern ist es für Konsumenten schwierig den richtigen Anbieter zu finden. Die folgenden vier Fragen können einem die Wahl erleichtern:

• Stammt der Strom ausschliesslich aus erneuerbaren, einheimischen Quellen?
• Ist die Preisgestaltung transparent?
• Werden neue Anlagen gebaut und/oder bisherige Anlagen ökologisch verbessert?
• Bei Wasserkraft: Werden ökologische Sonderleistungen wie genügend Restwassermenge und naturnahe Gestaltung (z.B. Fischtreppe) ausgewiesen?

Verlässliche Testresultate zu diversen Angeboten sind auf www.topten.ch zu finden. Auch Labels können die Auswahl erleichtern. Das naturemade star Label garantiert eine Stromproduktion nach strengen ökologischen Kriterien. Das naturemade basic und TÜV Label bürgen für Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

Ökobilanzen Strom aus regenerativen und nicht regenerativen Quellen