Wissen
OekoKennZahlen / Umweltforschung
Ob ökologischer Fussabdruck oder die Vision einer 2000 Watt Gesellschaft, die Zukunft unseres Planeten und damit die Zukunft der Menschheit lässt sich in Zahlen und Formeln fassen. Wir tun gut daran unser ungehemmtes Konsumverhalten zu überprüfen und Schlüsse daraus zu ziehen.
Ökologischer Fussabdruck
Würden alle Menschen so leben wie ein Durchschnittsschweizer, bräuchten wir rund 3 Erden, um unseren Ressourcenbedarf zu decken. Mit dem Online-Test von WWF kann man sich mit Otto und Ottilie Normalverbraucher vergleichen. Der menschliche Ressourcenverbrauch (z.B. Heizenergie, Treibstoff oder Nahrungsmittel) wird dabei nicht wie gewohnt in Kilo, Liter oder Kilowatt ausgedrückt, sondern in Quadratmeter umgerechnet. Der Fussabdruck-Wert zeigt also auf, wie viel Fläche benötigt wird, um bestimmte Ressourcen bereitzustellen. Hochgerechnet auf die gesamte Weltbevölkerung sind die Durchschnittsresultate je nach Land frappant. Wäre der Schweizer Fussabdruck Standard, würden wir rund 2,6 Planeten benötigen. In China liegt der durchschnitt bei 0,9 Planeten, in Bangladesch bei 0,3. Trauriger Spitzenreiter sind die USA mit fast 6 Planeten. Weltweit liegt der Durchschnitt derzeit bei 1,35 Planeten. Auf www.footprint.ch haben Konsumenten und Konsumentinnen die Gelegenheit, sich selber etwas genauer unter die Lupe zu nehmen, und sie erhalten am Computer individuell zugeschnittene Vorschläge, wie der persönliche Lebensstil mit einfachen Massnahmen ökologischer gestaltet werden kann.
ECOSPEED
ECO2 PRIVAT zeigt ihnen, wie viel Energie und wie viel CO2 sie konsumieren, wo sie im Vergleich zu anderen Personen oder im Vergleich zu Menschen in anderen Ländern speziell viel oder erstaunlich wenig verbrauchen. Dass Tool zeigt ihnen auch, wo Sie mit welchen Massnahmen wie viel Energie oder CO2 sparen können. ECO2 Privat bilanziert auch die Energie, die für die Produktion der Güter und Dienstleistungen, die Sie konsumieren, gebraucht wird – die so genannte graue Energie.
ECO2 REGIO zeigt Ihnen, wie viel Energie und wie viel CO2 Ihre und andere Schweizer Regionen konsumieren. Der Rechner zeigt auch, wie sich der Energie- und CO2-Verbrauch gemäss Entwicklungsannahmen des Bundesamts für Energie in den nächsten 30 Jahren in ihrer Region entwickeln dürfte. Sie können diese Annahmen verändern und Szenarien konstruieren sowie politische Massnahmen definieren und deren Wirkung berechnen lassen. Das Tool erlaubt Ihnen, ein Benchmarking mit anderen Regionen durchzuführen. ECO2-Regio können Sie als Demoversion mit eingeschränkter Funktionalität gratis nutzen.
Link zu ECO2 PRIVAT und ECO2 REGIO unter: www.ecospeed.ch
2000 Watt Gesellschaft
Es wird immer offensichtlicher – wir leben auf Kosten der künftigen Genrerationen. Die globalen Vorräte an fossilen Energien erschöpfen sich zusehendes. Eine weltweite Verknappung hat nicht nur Auswirkungen auf den Preis und unseren Lebensstil, sondern birgt die grosse Gefahr, dass sich um die weniger werdenden Ressourcen Konflikte anbahnen, die in kriegerischen Auseinandersetzungen enden können. Die sich immer mehr verschärfende CO2-Problematik und die daraus resultierende weltweite Klimaveränderung macht einen Handlungsbedarf um so dringender. Eine Neuorientierung ist deshalb dringender nötig als jemals zuvor.
Die ETH Zürich hat dazu Überlegungen und Berechnungen angestellt. Wir leben über unsere Verhältnisse. 5000-6000 Watt pro Kopf sind im Durchschnitt viel zu viel. Die angestrebten 2000 Watt pro Person sind machbar, aber eben nicht ohne Umdenken, geeignete Massnahmen und auch einen gewissen Verzicht. Umdenken heisst sein Konsumverhalten zu überprüfen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Geeignete Massnahmen betreffen die rasche Absenkung des Energieverbrauchs durch eine Effizienzverbesserung an Gebäuden, Fahrzeugen und Geräten. Verzicht heisst unter anderem, nicht mehr auf unnötige Luxusartikel, exotische Waren, Lebensmittel mit langen Transportwegen, etc. zu setzen.
Zwei tragende Säulen verhelfen dieser Idee zur Realität: Der notwendige politische Wille und die konsequente Unterstützung durch jeden Einzelnen. Bereits haben sich Städte/Gemeinden für diesen Weg entschieden, wie z.B. die Stadt Zürich. www.stadt-zuerich.ch
„Die Vision der 2000-Watt-Gesellschaft sieht eine kontinuierliche Absenkung des Energiebedarfs auf 2000 Watt vor. Dieses Ziel soll so rasch wie möglich erreicht werden. Bis ins Jahr 2050 kann sich der Anteil an fossilen Energien von heute 3000 Watt auf 1500 Watt pro Person halbieren. Der weit gefasste Zeithorizont hat triftige Gründe: Der Wandel bedingt eine rigorose Anpassung der Infrastruktur und eine intelligente Lebensweise, sonst bleibt die 2000-Watt-Gesellschaft eine Vision.“ (Quelle Zitat, und Grafik Novatlantis). www.2000watt.ch
Der SIA zeigt in seiner Dokumentation D0216 und im Merkblatt 2040 auf, wie man im Gebäudebereich die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft angehen und erreichen kann. www.sia-effizienzpfad.ch
OekoKennZahl OekoKZ Energie; später auch Mobilität, Wasser usw.
1994 als OekoKennZahl (OekoKZ) erstmals von der GIBBeco (Bosco Büeler) veröffentlicht, ist sie jetzt auch als EcoKennZahl (EcoKZ) oder OekoKZ ein Begriff. Für alle Energie- und Materialressourcen wird die BASISMENGE über eine OekoKennZahl OekoKZ (Eco= Kurzform von Ökologie) definiert. Die Angaben sind in kWh pro Person und Jahr für Energie, und in kg pro Person und Jahr für Materialien angegeben. Die Verbrauchsdaten werden bei der OekoKZ PRO PERSON definiert und nicht auf einen Wert pro m2 Wohnfläche wie beim MINERGIE-Standard. Es sind so absolute Mengenwerte feststell- und berechenbar.
Weitere OekoKennZahlen können sein: OekoKZ Materialien, OekoKZ Wasser, OekoKZ Konsum, OekoKZ Ernährung, OekoKZ Infrastruktur, usw.
Die ausführliche Fassung der OekoKennZahl mit den gedanklichen Inhalten und deren zahlenmässigen Festsetzungen finden Sie OekoKennZahl OekoKZ ENERGIE als pdf-Datei zum Download.
Quellen/PDF
Bild: beobachter.ch; Quellen: GIBBeco OekoKennZahl 1994; Anpassungen laufend und letztmals 2022