Balcony Gardening

Balcony Gardening bedeutet dem Balkon genauso viel Liebe angedeihen zu lassen wie einem Garten. Balcony Gardener gestalten ihre Balkone mit gezielten Pflanzen und Möbel für ihre Bedürfnisse. Sei es ein Gemüseanbau, eine romantische Sitzecke oder Lounge mit Sofa. Jede noch so kleine Freiluftfläche bietet Möglichkeiten für den Anbau von eigenem Gemüse, Kräutern und Beeren. Selbst seltene Pflanzen, Insekten oder Vögeln erhalten Platz.

Balkon versus Garten

Obwohl viele Eigenheimbesitzer nach einem Garten träumen, benötigt es viel Arbeit und freier Platz. Einfamilienhaussiedlungen beanspruchen viel Boden für wenige Menschen, was bei Wohnungen anders ist. Hier kann die Fläche mehrfach genutzt werden und der Balkon bietet für jeden einzelnen einen privaten Aussenraum. Balkone sind häufig weniger einsehbar als Gärten und gestatten trotzdem schöne Ausblicke ins Quartier. Die zwei grössten Herausforderungen der Balkongestaltung sind der mangelnde Platz und das Klima. Ein Balkon bietet natürlich kaum Platz, um sich selbst zu versorgen. Deswegen sollte nur das Nötigste auf den Balkon gestellt werden. Wenn der Platz vollständig genutzt ist, können auch Hängeampel wie für Kräuter befestigt werden. Wind, Regen, brütende Sommerhitze oder viel Schatten und eisige Kälte im Winter sind problematisch für Mensch und Pflanzen. Wetterschutz ist deswegen ein wichtiger Aspekt bei der Gestaltung.

Pflanzen sorgfältig wählen

Jede Art von Freisitz ist anders und die Ausrichtung macht ebenso einen grossen Unterschied. Ostbalkone eignen sich für einen Frühstücksplatz und Westbalkone wiederum für ein abendliches Glas Wein. Pflanzen haben ebenso ihre Vorlieben. Bei der Bepflanzung spielt die Sonnenscheindauer eine wichtige Rolle. Gemüse gehört zu den Sonne liebenden Pflanzen und mögen die Abendsonne. Auf der Südseite eignen sich mediterrane Kräuter sowie Tomaten. Bei einer Neugestaltung ist der Rat einer Fachperson möglicherweise sinnvoll, denn dieser hat die richtigen Tipps für geeignete Behälter und passende Pflanzen.

Natur und Tiere

Der Balkon bietet unzählige Möglichkeiten für die einheimische Flora und Fauna. Wildpflanzen setzen, die neben der Schönheit Schmetterlinge und andere Insekten Nahrung bieten. Für die Tiere können sogenannte Insektenhotel, Nistkasten für Vögel oder ebenso Schlupfkasten für Fledermäuse angebracht werden. Fledermäuse bleiben im Gegensatz zu Vögel da, wenn sie sich dort wohlfühlen. Das Teilen des Balkons mit einem Haustier spricht im Übrigen wenig dagegen. Katzen profitieren von Sonnenplätze und Kaninchen von einem Freiluftgehege.

Tipps und Ideen für neue Balkonwelten

Pflanzen: Viele Gemüse- und Obstsorten können bei guter Pflege auf kleinstem Raum gedeihen. Wenn man bereits im Winter mit der Arbeit beginnt, können viele Gemüsesorten dann im März gedeihen. Für nährstoffbedürftiges Gemüse sollten möglichst grosse Behälter benutzt werden. Eine gute Drainageschicht bilden ausserdem eine Lage Blähton unten im Topf.

Bewässern: Das Gemüse muss regelmässig gegossen werden. Am besten sollte man morgens in kleinen Schlucken giessen. Bei zu viel Bewässerung werden Nährstoffe ausgeschwemmt.

Boden: Nackte Betonboden sind unpassend für Balkone, die zum Freiluftwohnzimmer werden. Holzbeläge sind geeignet und können für wenig Geld selbst verlegt werden. Dabei auf einheimisches Holz aus FSC-Produktion achten. Outdoorteppiche bringen sofort Gemütlichkeit in die Sitzecke.

Freizeitspass: Auf Balkonen ist viel möglich. Ein Sandkasten, eine grosse Hängematte, ein Strandkorb, ein Zelt oder Outdoorspiele wie Crossboccia und Kubb haben darauf Platz. Klappmöbel sowie Regale als Ablage und für Pflanzen sind dabei geeignet, um den Boden freizuhalten.

Miniteich: Ein Miniteich schafft eine schöne Atmosphäre. Dafür genügt ein alter Zuber oder ein halbes Fass. Ein angelegter Teich ist auf grossen Terrassen ebenso möglich. Es sollte eine Anlage ohne Strombedarf für Pumpe und Co. gewählt werden.

Säulenobst: Wegen Platzmangel auf Balkonen wird die Höhe mit Säulenobst genutzt. Äpfel, Kirschen und Aprikosen wurden zum Säulenwuchs gezüchtet und Zwergobstbäumchen gedeihen je nach Standort gut in grossen Töpfen. Als Sonnenschutz eignet sich Säulenobst sowie Efeu, der die Wärme besonders gut aufnehmen kann, ohne zu verbrennen.

Stadthonig: Imkern auf Balkon und Terrasse lohnt sich. Für Bienen ist die städtische Umgebung mit einer grossen Blütenvielfalt optimal. Die Aktion «free the bees» propagiert alternativ eine naturnahe Bienenhaltung ohne Honigernte.

Lagerfeuer: Terrassenofen, kleine Feuerschalen, klassische Windlichter oder Laternen bringen Stimmung. (Bio-)Ethanolfeuer sind eine raucharme Alternative für dichte Siedlungsräume. Mit dem Brennstoff muss aber vorsichtig umgegangen werden.

Kompost: Wenn sich in der Nähe kein Kompostplatz befindet, eignen sich extra kleine oder selbst gebaute Anlagen, um auf dem Balkon zu kompostieren. Bei gutem Bau und Pflege des Kompostes stinkt es nicht. Die reichhaltige Komposterde kann für Trögen und Töpfen verwendet werden.

Lounge: Um die ruhigen Stunden zu geniessen, kann eine Outdoor-Wohnlandschaft erstellt werden. Viele Produkte sind weitgehend wetterfest und Kissen schaffen Gemütlichkeiten. Dabei ökologische Materialien benützen, die sich recyceln lassen.

Geeignetes Gemüse für den Balkon: