Das Prinzip beruht auf den berühmten drei S: Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Solidarität. Diese Organisationsform lässt sich historisch weit zurückverfolgen: Sie war bereits den Römern bekannt, und auch im Mittelalter gab es Allmendgenossenschaften.

Zu ihrer eigentlichen Blütezeit kam die Genossenschaftsidee in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zur Zeit der Industrialisierung entstanden vor allem aus der Arbeiterbewegung heraus die ersten Produktiv- und Konsumgenossenschaften, aber auch die ersten Wohn- und Baugenossenschaften. Ihr Ziel war es, für die Arbeiterschicht bessere Arbeitsbedingungen sowie gesunden und zahlbaren Wohnraum zu schaffen. Bereits 1919 wurde der Schweizerische Verband für Wohnungswesen gegründet, der es sich zur Aufgabe machte, Know-how und Finanzierungshilfen für die junge Genossenschaftsbewegung zu vermitteln. Eine zweite grosse Gründungs- und Bauwelle folgte später, in der Zeit der grossen Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg.

Steigende Preise für Bauland und Wohnraum, besonders in den Ballungszentren, macht die Gründung einer Wohnbaugenossenschaft wieder interessant. Gemeinnütziges Bauen mit einer Genossenschaft ist aus verschiedenen Gründen sinnvoll:

• Verwirklichung einer gemeinsamen Idee und Wohnform
• Gemeinnützige Wohnbauträger haben oft bessere Rahmenbedingungen und Finanzierungsmöglichkeiten
• Da Baugenossenschaften nicht gewinnorientiert arbeiten und nur die sogenannte Kostenmiete verrechnet wird, ist der Mietzins im Vergleich zum freien Wohnungsmarkt wesentlich tiefer
• Mitbestimmung, Mitsprache und Mitarbeit in der Genossenschaft und deren Gremien sind ausdrücklich erwünscht

(Quelle und weitere Informationen unter: www.wohnbaugenossenschaft-gruenden.ch