Eine Gesellschaft wird daran gemessen, wie gut es allen Mitgliedern geht. Dieses Grundprinzip ist in Vergessenheit geraten und wurde der Macht des Kapitals untergeordnet. Finanzgewinn gilt als allentscheidendes Kriterium für unternehmerischen und allzu oft auch für den zwischenmenschlichen Erfolg. Das gegenwärtige Wirtschaftssystem ist drauf und dran Lebenssinn und moralische Werte zu zerstören und fördert ganz nebenbei den Egoismus und die Ellenbogengesellschaft.

Etwas läuft falsch, denn sonst müsste sich die Gesellschaft nicht mit den Problemen herumschlagen, vor denen wir die Augen nicht verschliessen können: Wohlstandverteilung, Bankenkrisen, Staatsschulden und Währungskrisen, Arbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung und Rohstoffknappheit.

In einer Ökonomie, die auf das Gemeinwohl ausgerichtet ist, geht es allen Menschen und Wesen gut. Nicht das Geld ist der entscheidende Faktor, sondern die Gemeinwohlbilanz. Wenn es nach einer Umfrage der Bertelsmannstiftung geht, wünschen sich rund 90% der Deutschen und Österreicher eine neue Wirtschaftsordnung.

Buchtipp – Gemeinwohlökonomie, Autor: Christian Felber (Quelle: gemeinwohl-oekonomie.org)

Der Autor und politische Aktivist Christian Felber hat in seinem Buch „Neue Werte für die Wirtschaft. Eine Alternative zu Kommunismus und Kapitalismus“ 2008 die Grundlagen ausgearbeitet. Daraufhin bildete sich ein Kreis von UnternehmerInnen, die das Modell gemeinsam mit Felber weiterentwickelt und mit einem Namen versehen haben:

Die „Gemeinwohl-Ökonomie“ ist tendenziell eine Form der Marktwirtschaft, in der jedoch die Motiv- und Zielkoordinaten des (privaten) unternehmerischen Strebens „umgepolt“ werden – von Gewinnstreben und Konkurrenz auf Gemeinwohlstreben und Kooperation.

Zeitgenössische Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Alternative entgegen tief sitzender Vorurteile gut mit der „Menschennatur“ vereinbar ist. Mehr noch: Die Gemeinwohl-Ökonomie baut auf genau den Werten auf, die unsere zwischenmenschlichen Beziehungen gelingen lassen: Vertrauensbildung, Verantwortung, Mitgefühl, gegenseitige Hilfe und Kooperation.

Weiterführende Informationen: gemeinwohl-oekonomie.org

An was wird das Gemeinwohl gemessen? Gemeinwohl-Matrix zum Download