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Bodenbeläge - Holz / Parkett
Parkettbeläge unterscheidet man grundsätzlich in Fertigparkett und Klebeparkett. Welches von beiden Arten zum Einsatz kommt entscheidet oft das Budget, ist aber aus baubiologischer Sicht immer dem wesentlich günstigeren Laminat vorzuziehen.
Ein Fussboden aus Holz, ob die klassischen Dielen oder das aufwändige Parkett aus den verschiedensten Hölzern und Verlegearten, ist nicht nur Fusswarm sondern kann im Unterschied zu den Laminat-Fussböden einen Beitrag zur Regulierung des Raumklimas leisten.
Während Fussbodendielen auch aus Weichhölzern gefertigt werden, wird für die verschiedenen Parkettarten in der Regel Hartholz von Laubbäumen eingesetzt. Bis auf wenige Ausnahmen liegt die Holzfaser beim Parkett horizontal in der Nutzschicht. Parkettböden sind aufgrund der Materialien und der Verlegung teurer als Laminatböden. Parkett kann aber durch abschleifen der Nutzschicht mehrfach renoviert und aufbereitet werden.
Neben den klassischen Buchen- oder Eichenparkett gibt es heute kam mehr offene Wünsche zur Holzart, sofern sie als strapazierfähiger Bodenbelag geeignet ist. Dabei kann getrost auf Tropenhölzer verzichtet werden, ohne die Palette am Oberflächen und Holzarten schmälern zu müssen. In Kombination mit den zur Verfügung stehenden Verlegemustern wird sich für jeden Raum und jede Anwendung der passende Belag finden.
Holzart- / Oberflächenbeispiele für Parkett
(Mit freundlicher Genehmigung: wicanders.ch)
Vor- und Nachteile
+ Fusswarm und barfussfreundlich
+ durch die Kombination von Holzarten und deren Oberflächenbehandlung
(Kalken, Beizen, bürsten, etc.) viele Gestaltungs- und Designvarianten möglich
+ für Fussbodenheizung geeignet, Herstellerempfehlung beachten!
+ geringe Aufbauhöhe als Fertig- oder Zweischichtparkkett
- Holz quillt und schwindet bei sich verändernder Luftfeuchte
- nur bedingt wasserfest, für Nass- und Feuchträume nicht geeignet. (es gibt Hersteller, die
spezielle Parkette dafür anbieten)
- Ausdünstungen gehen in der Regel von der Oberflächenbeschichtung aus.
Darauf achten, dass emissionsarme und/oder emissionsfreie Produkte verwendet werden
- Kratzer, Dellen und Verformungen durch Nutzung, schwere Gegenstände und Möbel
Verlegung
Zweischichtparkett wird verklebt, bei der dreischichtigen Variante hat man die Wahl zwischen Kleber und schwimmender Verlegung. Hier auf Dehnfugen zu Wänden achten. Schwimmende Verlegung auf Nassestrich mit Folie gegen Feuchtigkeit. Selten, aber günstig ist Nagelparkett, bei dem Massivholzelemente auf einer Unterkonstruktion mit Nägeln oder Schrauben befestigt werden.
Pflege
Mit Staubsauger, Besen und nebelfeuchtem Wischer. Wachsen / Ölen je nach Beanspruchung. Bei Bedarf Abschleifen und neu versiegeln durch den Fachmann (bei geklebtem Parkett einfacher ist als bei schwimmend verlegtem).
Parkettarten
Massivparkett: Besteht aus massiven Holzstücken. Man unterscheidet die rohe Verlegung mit einer anschliessenden Bearbeitung der Oberfläche mit der Parkettschleifmaschine und dem Fertigparkett, bei dem die Oberflächen bereits geschliffen und endbehandelt sind.
Massivparkette wurden bis in die 1970er Jahre oft mit teer- oder bitumenhaltigen Klebern verlegt. Die Kleber sind oft mit Krebs erzeugenden PAK (Polyzyklischen aromatisierten Kohlenwasserstoffen) belastet und können besonders bei schadhaftem Parkett mit losen Stellen in die Raumluft gelangen. Sanierung nur durch Fachpersonal!
- Stabparkett: Die klassische Form des Parketts, das aus einzelnen Holzstücken zusammengesetzt wird, ist das Stabparkett. Die Parkettstäbe haben eine umlaufende Nut und werden über eine Feder miteinander verbunden. Statt das Parkett mit dem Untergrund zu verkleben, kann es auch durch die Feder genagelt und mit dem Unterboden aus Holz verbunden werden. (Nagelparkett)
- Mosaikparkett: Holzlamellen mit einer Stärke von 8-10 mm werden zur leichteren Verlegung auf ein Netz geklebt. Quadratische Verlegeeinheiten mit standardisierten Grössen von 12 oder 16 cm werden unbehandelt auf die Baustelle geliefert, dort verlegt, geschliffen und endbehandelt. Die geringere Aufbauhöhe macht es für die Nutzung über einer Fussbodenheizung interessant.
- Hochkantlammellenparkett: Das Hochkantlamellenparkett (HKL) besteht wie das Mosaikparkett aus einzelnen Vollholzlamellen. Die einzelnen Lamellen werden hochkant angeordnet und durch Papierstreifen, Kunststoffnetze oder Klebebänder in so genannten Verlegeeinheiten zusammengehalten. Durch die größere Stärke von bis zu 22 mm kann das Parkett häufiger geschliffen werden. Anwendung vor allem im gewerblichen Bereich. Daher auch oft die Bezeichnung Industrieparkett. Wegen der Optik und der belastbaren Oberfläche wird HLK immer häufiger auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Museen oder Ausstellungszentren verwendet.
- Parkettdiele: Um den Verlegevorgang vor Ort zu beschleunigen, werden oft mehrere Parkettstäbe in 2 oder 3 parallelen Reihen zu einer bis zu 3 Meter langen Diele verleimt.
- Massivdiele: Ein grösseres Format als die üblichen Abmessungen der Parkettstäbe haben Massivholzdienen. In der Regel sind diese etwa 12 cm breit und 1.20 m lang. Die Verlegung kann auf zwei Arten geschehen. Entweder auf einer Unterkonstruktion fixiert mit einer Dielenstärke von etwa 21 mm, oder bei flächiger Verlegung mit Verklebung. Hier genügen geringe Stärken von 10-16 mm.
- Tafelparkett: Oder auch Französisches Parkett. Bei dieser Variante werden häufig verschiedenfarbige Hölzer verwendet und diese zu geometrischen Mustern zusammengestellt und in Form von quadratischen Tafeln zur späteren Verlegung verleimt. Häufig wird ein Tafelparkett-Boden mit einem umlaufenden Fries verlegt.
Mehrschichtparkett: Der dreischichtigen Aufbau verleiht dem bereits endbehandelten Mehrschichtparkett eine höhere Verwerfungssteifigkeit. Als Trägermaterial werden Holzwerkstoffplatten aus kostengünstigem Nadelholz verwendet. Die sichtbare Oberfläche der Nutzschicht aus Hart- und Edelhölzern ist oft nur 2-4 mm dick und eignet sich kaum zum mehrmaligen Abschleifen. Die Parkettsysteme mit drei Schichten können über ein Nut-und Federsystem oder durch eine leimlose Klick-Verbindung schwimmend verlegt werden. Zweischichtige Systeme hingegen werden mit dem Untergrund verklebt.
Laminat: Vom Parkett zu unterscheiden sind die als äusserst unempfindlich und pflegeleicht bekannten Laminatbeläge. Diese bestehen aus einer Trägerschicht aus Holzwerkstoffen und sind mit Melaminharz beschichtet. Die sichtbare Holzoberfläche besteht aus einer in das Melaminharz einlaminierten Papierlage mit einem fotografisch reproduzierten Holzmuster. Durch die Kunststoffoberfläche wird jedoch keine Feuchtigkeit aufgenommen.
Verlegemuster: Die am weitesten verbreiteten Muster bei der Parkettverlegung sind:
Schiffsboden
Fischgrätmuster
Englischer Verband und Oxford Verband
Altdeutscher Verband
Flechtverband (Flecht-Boden, mit / ohne Würfel)
Parallelverband
Würfelverband oder auch Schachverband
Quellen/PDF
Quelle Bild: zmoos-bodenbelaege.ch, wicanders.ch