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Von Rotoren erschlagen

Das Bundesamt für Energie veröffentlicht eine Studie zu Schlagopfern der Windanlage Peuchapatte im Kanton Jura. Die Zahl der toten Vögel ist dabei hoch.

Flugtiere wie Vögel und Fledermäuse kollidieren immer wieder mit Rotoren von Windanlagen. Deswegen liess das Bundesamt für Energie überprüfen, wie viele Vögel wegen Windenergieanlagen verunglücken. Das Ergebnis zeigt, dass es doppelt so viele Opfer sind, wie derzeit als oberster Schwellenwert (20.7 tote Vögel pro Windanlage pro Jahr) diskutiert wird. Die untersuchte Windanlage steht in Peuchapatte im Kanton Jura. Die drei Windturbinen stehen dabei auf einem Hügel in offener Landschaft, welche einerseits landwirtschaftlich intensiv bewirtschaftet wird und anderseits bewaldet ist. Die Vögel könnten die Anlage somit problemlos umfliegen.

Problem der Gefahr

Trotzdem sterben jährlich über zwanzig Vögel daran. Einige Vögel umfliegen zwar diese, andere wiederum nicht. Das Problem ist die Gefahr richtig einzuschätzen. Obwohl sich die Rotorspitzen aussen mit Geschwindigkeit von über 200 km/h bewegen, erscheint die Bewegung des Rotors für die Vögel wie uns Menschen relativ langsam. Aufgrund der riesigen Dimensionen und Geschwindigkeiten gelangen die Vögel in die Nähe der Rotoren und können nicht mehr ausweichen. Ausserdem gibt es Wirbel und Sogwirkungen rund um die Rotoren.

In der untersuchten Anlage sind vor allem Zugvögel betroffen. Während ihrer Wanderungsbewegung im Frühling und Herbst könnte mit einer Abschaltung der Windanlage den Zugvögeln geholfen werden. Aber auch Brutvögel sind gefährdet, die in der Umgebung der Anlage leben. Deswegen wird gefordert, in naturnahen Gebieten auf den Bau von Windenergieanlagen zu verzichten. Zudem mieden gewisse Arten wie Auerhuhn oder Heidelerche Gebiete mit Windanlagen, da ihr Lebensraum durch die nötige Infrastruktur gestört wurde.

Sind Anlagen mit einer einzelnen Windturbine ebenso ein Problem für Vögel? Peuchapatte ist mit lediglich drei Turbinen eine kleinere Anlage und kann gut umflogen werden. Deswegen sollte es eigentlich wenig gefährlich für Zugvögel sein. Umso bedenklicher ist, dass trotz dieser Situation so viele Vögel gestorben sind.

Quellen/PDF

Tagblatt vom 29.11.2016

Teaserbildquelle: www.fricktal24.ch

Bildquelle: www.alpiq.com