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Sofortmassnahme für den Klimaschutz – Der Ausstoss von CO2 muss etwas kosten. Gratis entsorgen war Gestern
Trotz aller Forschungsprojekte, die darauf abzielen CO2 zu verwerten, umzuwandeln oder gar im Untergrund einzulagern, sind Sofortmassnahmen notwendig.
Aller vollmundigen Versprechen diverser Klimagipfel zum Trotz, ist eine deutliche Reduzierung des Ausstosses von CO2 nicht in Sicht. Weltweit werden mit Hochdruck Möglichkeiten gesucht, die den „Abfall CO2“ nutzen, um damit wieder Energie oder Treibstoffe zu gewinnen. CO2 einfangen und tief unter der Erde einzulagern (CCS, CCUS) ist eine der anderen Ideen.
Bis aber alle der noch in den Kinderschuhen steckenden Massnahmen auch wirklich im Grossen angewendet werden können und dann Wirkung zeigen, wird noch eine geraume Zeit vergehen. Derweilen steigt der Ausstoss von CO2 immer weiter an. Die Verbesserung der Lebensumstände in den Ländern der Dritten Welt, die aufstrebenden Schwellenländer und die grossen Industrienationen sorgen täglich dafür, dass die klimawirksame Suppe in der Atmosphäre ständig Nachschub an Zutaten erhält. Eine Besserung ist nicht in Sicht.
Mit ihrer Lebensweise verursacht jeder Schweizer pro Jahr ca. 14 Tonnen CO2. Woher kommt die hohe Zahl? Ganz einfach: Konsum, Autofahren, Ferienreisen, etc., wobei etwa die Hälfte des CO2 gar nicht in der Schweiz entsteht, sondern die Herstellung von Importgütern wie Autos, Kleidung, Farben, Lebensmittel, exotische Früchte, etc. dafür verantwortlich sind. Es ist an der Zeit umzudenken und auf Klimaneutralität zu setzen.
CO2 ist ein gasförmiger Abfall, der heute noch immer gratis „entsorgt" werden kann. Die Emissionen müssen einen Preis bekommen, wie es bereits bei Abfall und Abwasser der Fall ist. Das erhöht den Anreiz sich als Einzelperson oder Betrieb klimaneutral zu verhalten. Einsparungen und eine Änderung des Verhaltens stehen an erster Stelle. Für Industriebetriebe ist es kaum möglich, völlig CO2-neutral zu produzieren. Aber nationale und internationale Ausgleichsmassnahmen (z.B. Aufforstungsmassnahmen, Investitionen in erneuerbare Energien und Stromgewinnung, etc.) können die CO2-Bilanz wieder geraderücken.
Abgaben auf den Ausstoss von CO2, die dann zweckgebunden für den Klimaschutz verwendet werden müssen, sind eine Möglichkeit. Ganz anders ist es, wenn durch das CO2-Einsparen Wettbewerbsvorteile und Imageverbesserung anstehen. Sobald der Kunde einen höheren Preis bezahlen muss, wird er nach alternativen Produkten suchen. Denn wenn CO2 etwas kostet, wird der Ergeiz angestachelt, diese Kosten zu senken, auch auf der Produzentenseite und CO2-neutrale und Low-Carbon Produkte werden dadurch wettbewerbsfähig. Eine CO2 Verursacherabgabe soll nicht als Strafe sondern als Anreiz gesehen werden, einen Beitrag zur dauerhaften Reduktion des Klimakillers zu leisten.