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Es geht auch ohne Gift

Immer mehr Textilien und Bekleidung kommen aus Ländern, die es mit dem Umwelt- und Arbeitsschutz nicht so genau nehmen und giftige Farben einsetzen.

färbernuss

Der Trend zu unbelasteten Kleidungsstücken und Textilien hält an. Verschiedenste Gütesiegel und Labels werben um Vertrauen und gewährleisten über die Herstellungskette hinweg möglichst hohe Transparenz. Vom fairen Handel, Bio-Baumwolle und umweltschonenden Herstellungsverfahren sollen Produzenten, Konsument und der Planet profitieren.

Leider ist der Hauptanteil der verkauften Textilien nicht gerade umweltverträglich hergestellt. Billige Massenware lässt sich auch kaum mit den hohen Anforderungen an zertifizierter Kleidung vereinbaren. Die Ausbeutung der Arbeiter in den produzierenden Ländern ist nur einer von vielen negativen Punkten. Wegen mangelndem Umweltbewusstsein belasten die Produzenten Luft und Wasser und verwenden in den Färbereien giftige Farben, die bei uns schon lange verboten sind. Die eingesetzten giftigen Chemikalien landen im Stoff, auf unserer Haut und durch das Waschen auch wieder in unseren Gewässern. Auffällig ist, dass in letzter Zeit vermehrt Rückstände der Chemikaliengruppe NPE (Nonylphenolethoxylate) freigesetzt werden und in Gewässern nachgewiesen werden können.

Ein Drittel aller Chemikalien landet in der Bekleidung. Bunte Farben haben ihren Preis und das nicht nur monetär. Biozide sorgen dafür, dass sich in Sportbekleidung kein Schweissgeruch bildet. Kaum ein Hersteller kommt ohne Aufheller und Färbebeschleuniger aus. Kleider sind ein wahrer Tummelplatz für Chemikalien und kommen ohne strenge Kennzeichnungsrichtlinien aus.

Was nützt es, wenn die Hersteller Biobaumwolle als Ausgangsmaterial verwenden, den Stoff aber dann durch den Färbeprozess mit Chemikalien anreichern, die nicht nur auf der Haut landen, sondern auch durch den Färbeprozess die Flüsse verschmutzen?

Wer auf zertifizierte Textilien zurückgreift, hat nicht nur eine höhere Sicherheit, dass sie frei von Schadstoffen sind, sondern dass auch ökologische und soziale Kriterien bei der Produktion berücksichtigt werden.

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Quellen/PDF

Bild: zeitverweil.blogspot.ch