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Brandschutz und Photovoltaik
Meldungen aus Deutschland über angebliche spezielle Gefahren für Feuerwehrleute bei Bränden an Gebäuden mit Photovoltaik-Anlagen sorgen auch hierzulande für Verunsicherung. Die Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS) und der schweizerische Fachverband für Sonnenenergie (Swissolar) nehmen dazu wie folgt Stellung:
1. In der Schweiz gibt es knapp 6000 Photovoltaik (PV)-Anlagen zur Erzeugung von Solarstrom. Die Gefahr eines Brandes im Umfeld einer PV-Anlage ist somit extrem klein, das Problem darf deshalb nicht überschätzt werden.
2. Bei fachkundiger und korrekter Planung und Ausführung einer PV-Anlage besteht keine erhöhte Brandgefahr durch die PV-Anlage.
3. Bei einem Brand braucht es in jedem Fall ein angepasstes Verhalten der Brandbekämpfer. Die Feuerwehren wurden bereits in der Vergangenheit auf die spezifischen Gefahren von PV-Anlagen sensibilisiert. Bei einer Mittelspannungsanlage mit mehr als 15 Kilovolt Spannung entstehen keine zusätzlichen Gefahren, wenn mit dem Vollstrahl aus einem Abstand von zehn Metern gelöscht wird. Bei einem Sprühstrahl reduziert sich die Distanz auf fünf Meter. Denn der Widerstand des Wassers ist dann zu gross, als dass Strom geleitet werden könnte.
4. Angesichts der auch in der Schweiz wachsenden Anzahl PV-Anlagen gilt es, entsprechende Ausbildungsunterlagen zu erarbeiten.
5. Die FKS ist zurzeit an der Ausarbeitung eines neuen Reglements über das Basiswissen. Für den Bereich der PV-Anlagen erarbeiten die FKS und Swissolar gemeinsam die notwendigen Unterlagen zuhanden der Feuerwehren.
6. Gestützt auf dieses Reglement wird die Ausbildung durchgeführt. Auch hier ist die Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnern im Gang.
7. Die in den Medien verbreiteten Informationen sind teilweise unsinnig, wie etwa die Behauptung, dass selbst Mondschein eine PV-Anlage unter gefährliche Spannung setze.
Weitere Auskünfte: · Beat Müller, Generalsekretär der Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS): 079 435 85 62 · David Stickelberger, Geschäftsleiter Swissolar, 079 323 18 68
Quellen/PDF
Bildquelle: TÜV Rheinland AG, Reinhard Witt