Längst sind Elektroautos Prestigesymbole. Das Image hat sich in den letzten Jahren jedoch stark gewandelt. Waren die Piloten einst Ökofreaks, sind es heute zahlungskräftige Persönlichkeiten mit gehobenem Lifestyle. Das Tesla-Modell S P90D verkörpert dieses neue Lebensgefühl ohne Kompromisse. Die sportlich-elegante Limousine punktet mit Design, 525 PS Leistung und Sicherheit. Der vollelektrische Antrieb beschleunigt von 0 auf 100 km/h in 3 Sekunden.

Wer sich nicht vom Image blenden lässt und genauer hinsieht, entdeckt aber auch einige Defizite. Die gute Leistung wirkt sich negativ auf die Reichweite aus und der Preis ist mit rund 93 000 Franken edel. In Sachen Ökobilanz stellt sich die Frage, ob eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h grundsätzlich noch umweltverträglich ist?

Das hohe Gewicht der Tesla-Fahrzeuge wirft weitere Fragen auf, da es den Verbrauch erhöht. Das Modell S P90D hat ein Leergewicht von rund 2 200 kg und einen Stromverbrauch von über 20 kWh pro 100 km. Der Leichtbauwerkstoff Karbon beweist in der Formel1 beste Resultate in punkto Gewicht, Lebensdauer und Sicherheit. Das könnte ein vielversprechender Ansatz sein. Ein weiterer Minuspunkt ist die aufwändige Herstellung der Batterien, bei der rund 60 Prozent mehr CO2-Emissionen anfallen, als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren.

Die Lebensdauer der konventionell betriebenen Fahrzeuge liegt bei rund 150 000 km. Diese Erfahrungswerte fehlen für Elektroautos, weil sie vorerst noch selten auf der Strasse anzutreffen sind.

Es liegt auf der Hand, dass sich die Erfolgsgeschichte der Elektrofahrzeuge noch in den vorderen Kapiteln abspielt. Viele weitere Entwicklungen aller Hersteller müssen folgen, um die Mobilität wirklich umweltverträglich zu gestalten. Schlussendlich schreiben aber auch die Automobilisten an der Geschichte mit: mit ihrem Mobilitätsverhalten und ihrem Kaufentscheid.