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Richtwerte für Schimmelpilzbefall

Richtwerte sind auf verschiedenen Grundlagen entstanden, da es eine Vielzahl von Schimmelpilzarten gibt. Die Gebräuchlichsten bauen auf der Menge der "Kolonien bildendenen Einheiten" (KBE) auf.

Unabhängig von diesen allgemeinen Einschätzungen wurden von unterschiedlichen Institutionen folgende Richtwerte für Schimmelpilze in der Raumluft beschrieben. Die Werte sind in KBE/m3 angegeben (KBE = Koloniebilde Einheiten). Aufgrund der beschriebenen Schwierigkeiten sind diese sehr allgemein gehalten und berücksichtigen daher keine speziellen Innenraumsituationen oder Patientenbedürfnisse.

SCHIMMELPILZE und deren Sporen sowie Stoffwechselprodukte (Quelle: SBM 2015)

Die situationsangepasste Kombination verschiedener Diagnosemethoden und das Zusammenführen diverser Ergebnisse und Eindrücke steigert insbesondere bei Schimmelbelastungen die analytische Sicherheit und macht Quellenzuordnungen und sinnvolle Bewertungen erst möglich, z.B. die Untersuchung von Luft, Oberflächen, Staub, Material und Hohlräumen mit Kultivierung auf Nährböden, mikroskopischer Bestimmung nicht kultivierbarer Pilze und Pilzfragmente, toxikologische Analysen, Raumklima- und Feuchtemessungen...
Die Schimmelpilzzahlen im Haus sollten unter denen im Freien bzw. im Bereich von unbelasteten Vergleichsräumen liegen. Die Schimmelpilzarten drinnen sollten sich nicht wesentlich von jenen draußen bzw. in unbelasteten Vergleichsräumen unterscheiden. Besonders kritische und toxinbildende Pilze sollten nicht oder nur minimal nachweisbar sein. Jeder Auffälligkeit, jedem Verdacht oder Hinweis ist nachzugehen: sichtbares Pilzwachstum - je größer desto kritischer, feuchteindizierende Pilze, Mykotoxine und andere Stoffwechselprodukte, kühle Oberflächen - Wärmebrücken, dauerhaft hohe Luft- und Materialfeuchte, Bau- und Feuchteschäden, Problemkonstruktionen, Gerüche, Gebäudeanamnese, Krankheitssymptome, umweltmedizinische Ergebnisse...
Ehemalige baubiologische Schimmelpilz-Orientierungswerte SBM-1998 bis SBM-2003 (Einsatz von YM-Baubiologie-Agar und Bebrütung bei 20-24 °C, kolonienbildende Einheiten KBE): Luft

Deutschland: Baubiologische Richtwerte SBM-2015 (Standard der baubiologischen Messtechnik - Richtwerte für Schlafräume)

kleiner als 200 KBE/m3, keine Anomalie
200-500 KBE/m3, schwache Anomalie, im Sinne der Vorsorge besteht langfristig Handlungsbedarf
500-1000 KBE/m3, starke, Sanierungen sollten umgehend durchgeführt werden
grösser als 1000 KBE/m3, extreme Anomalie, Sanierung und kurzfristige Maßnahmen

Diese Werte sind streng genommen nur für Schlafzimmerbereiche bestimmt worden. Sie können aber auch auf andere Wohnbereiche übertragen werden, um einen Gesundheitsschutz zu gewährleisten.

(Angaben für die Innenraumluft bei relativ niedrigen Referenzwerten der Außenluft unter 500/m3); Oberflächen < 20 keine, 20-50 schwache, 50-100 starke, > 100/dm2 extreme Anomalie (Angaben für Oberflächen unter alltäglichen, regelmäßig gereinigten Bedingungen)
WHO: Pathogene und toxigene Pilze sind in der Raumluft nicht zu akzeptieren, ab 50/m3 einer Pilzart ist nach Quellen zu suchen, bis 500/m3 sind bei einer Mischung häufiger umwelttypischer Arten (z.B. Cladosporium) zu vertreten. Senkpiel/Ohgke: Innenraumkonzentrationen, die mehr als 100/m3 über der Außenluft liegen, deuten auf eine Belastung hin. EU-Statistik für Wohnungen: < 50/m3 sehr niedrig, < 200/m3 niedrig, < 1000/m3 mittel, < 10.000/m3 hoch, > 10.000/m3 sehr hoch. Detailliertere Bewertungen: Umweltbundesamt - 'Schimmelpilz-Leitfaden'.

Quellen: Verschiedene Schlussberichte wie z.B. Feuchteinduziertes Schimmelwachstum; Einfluss von Feuchte auf das Wachstum von Mikroorganismen innerhalb einer kontaminierten Lüftungsanlage, 2006, und weitere Berichte, (Ganz Klima AG)

Umfassende Informationen zu den verschiedenen Typen und Arten von Schimmelpilzen

sind unter der Website: www.schimmel-schimmelpilze.de zu finden. Journalistisch-redaktionelle Verantwortung der dortigen Informationen liegt bei: Dipl.-Ing.(FH) Thomas Paatsch VDI, www.contrat-projekt.de

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