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Wertvoller Abfall landet ungenutzt im Kehricht
Von den rund 1,6 Millionen Tonnen Abfall der Schweizer und Schweizerinnen könnten rund 20% recycelt werden.
Die Abfallstudie des Bafu (Bundesamt für Umwelt) bringt es an den Tag. Die Müllmenge pro Kopf, die über den Kehricht entsorgt wird, ist in den vergangenen zehn Jahren leicht gesunken, von 260kg auf 206 kg. Soweit der erfreuliche Teil. Damit belegt die Schweiz immer noch einen traurigen Spitzenrang innerhalb des europäischen Vergleichs. Zusätzlich ist in den vergangenen zwei Jahrzehnten der Anteil des biogenen Abfalls (Nahrungsmittel, Rüst- und Gartenabfälle) von 23 auf 33 Prozent gestiegen. Alleine dieser Anteil könnte zum grössten Teil einer Wiederverwertung durch Vergären oder Kompostieren zugeführt werden.
Die Untersuchungen zeigen auch, dass bei steigendem Wohlstand leider auch mehr Abfall produziert wird. Mir dazu kommt, dass viele Gemeinden keine mengen- oder volumenbezogene Abfallgebühren erheben.
Um die biogenen Abfälle sinnvoll zu nutzen wäre es dringend erforderlich, dass entsprechende Sammlungen von Gartenabfällen, Grünschnitt und Bioabfällen vermehrt durchgeführt werden. Sie können dann kompostiert oder vergärt werden und so als Biogas Energie erzeugen. In der Kehrichtverbrennung haben sie nichts zu suchen, denn ihr Brenn- oder Heizwert tendiert gegen Null.
Eine positive Bilanz ist jedoch zu vermelden: Im internationalen Vergleich ist die Schweiz Spitzenreiter, wenn es um die Sammlung und Wiederverwertung von Papier, Karton, Glas und Aluminium geht.
Siehe auch die Zahlen aus 2012, Abfallmengen und Recycling, sowie: Siedlungsabfallmenge 2012
Quellen/PDF
Quellen: BAFU, Der Landbote (Januar 2014), duden.de