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Teeröl (Carbolineum) und Naphthalin
Wenn auch teilweise längst verboten, schlummert in manchen Gebäuden und Hölzern noch gefährliches Teeröl. Naphthalin findet sich in vielen Kunststoffen und Farben wieder.
Teeröl (Carbolineum / Karbolineum) wurde lange Zeit wegen seiner desinfizierenden und Fäulnis hemmenden Wirkung zur Konservierung von Hölzern verwendet, die erdnah verbaut wurden (Bahnschwellen, Telegrafenmasten, Pfähle, etc.). Teeröl ist jedoch hautreizend und bei längerer Einwirkung auch massiv gesundheitsschädlich krebserregend.
Während in Deutschland der Einsatz stark eingeschränkt oder verboten ist, darf in der Schweiz kein Carbolineum in den Handel gebracht werden. Entsprechend behandeltes Holz darf in Wohngebieten nicht mehr eingesetzt werden. Es wird dringend davon abgeraten, alte Bahnschwellen zur Gartengestaltung einzusetzen.
Naphthalin ist wie Teeröl ein Bestandteil des Steinkohlenteers, gesundheitsschädlich und umweltgefährlich. Eine krebserregende Wirkung wird vermutet. Hauptanwendung des zu den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen gehörenden Stoffs ist die Synthese von Phthalsäureanhydrid, das dann zu den verschiedensten Lösungsmitteln und Kunststoffen weiterverarbeitet wird. Weiter kommt es bei der Herstellung von Kraftstoffzusätzen zum Einsatz und bei der Herstellung von Holzschutzmitteln, Insektiziden, Harzen, Ledergerbstoffen, Farbstoffen und PVC-Weichmachern. Während Teeröl nicht mehr verwendet wird und nur in behandeltem Altholz auftritt, werden von Naphthalin weltweit etwa 800 000 Tonnen produziert.
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Bild: aknw.de