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Zu viel des Guten – wenn Putzmittelrückstände im Bach landen
Auf den ersten Blick muten die vielen Fliessgewässer sauber an. Das Wasser ist klar, so scheint es, aber eine genauere Analyse zeigt oft das Gegenteil.
Jeder Tropfen Putz-, Wasch- und Reinigungsmittel belastet die Gewässer. Allein in der Schweiz verbraucht die Bevölkerung rund 150'000 Tonnen Wasch- und Reinigungsmittel. Die in den Klärwerken nicht abbaubaren Rückstände landen in den Fliessgewässern.
Mitarbeiter der Kläranlagen können ein Lied davon singen, was so alles vom Haushalt durch die Toilette gespült wird, aber da sicher nicht hinein gehört. Auch wenn das Meiste davon relativ einfach aus dem Abwasser zu entfernen ist, eine andere Fracht ist unsichtbar und diese Verschmutzung kann nur sehr schwer, teilweise gar nicht entfernt werden. Gemeint sind Rückstände der Wasch- und Reinigungsmittel, die wir offensichtlich täglich völlig sorglos gebrauchen.
Während die Schmutz lösenden Tenside in modernen Kläranlagen dank hilfreicher Bakterien relativ problemlos aus dem Abwasser entfernt werden können, sieht es bei anderen Zusatzstoffen viel düsterer aus. Optische Aufheller, Duft- und Farbstoffe, sowie die immer beliebteren (und völlig unnötigen) antibakteriellen Zusätze können nur teilweise abgebaut werden und landen so als Giftfracht in den Gewässern. Von dort gelangen sie im schlimmsten Fall ins Trinkwasser oder zurück in die Nahrungskette.
Die toxischen Auswirkungen zeigen sich am Beginn der Nahrungskette. Viele Kleinstlebewesen sterben zuerst, dann verschwinden die Fische. Das Ganze geschieht nicht von heute auf morgen, denn es ist ein schleichender Prozess. Zwei Möglichkeiten gibt es, um das Problem zu lösen:
- Die Kläranlagen mit Milliardeninvestitionen nachrüsten, damit auch die letzten Rückstände aus dem Abwasser gefiltert werden können oder
- Weniger schwer abbaubare Giftstoffe einleiten. Denn Duftstoffe sind nur für die Nase und Farbstoffe fürs Auge. Beide haben keinerlei reinigende Wirkung. Und die antibakteriell wirkenden Zusatzstoffe sind absolut unnötig.
Den unnötigen Giftcocktail vermeiden bedeutet Umweltschutz, Gewässerschutz und schlussendlich auch der Schutz einer kostbaren Ressource, nämlich der unseres Trinkwassers.
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Quellen/PDF
Bild: www.ufz.de