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Weniger ist oft mehr, oder: „Wie wenig braucht der Mensch?“

Sicher, jeder hat seine (Wohn-) Bedürfnisse. Doch brauchen wir wirklich all das, von dem wir meinen es in Anspruch nehmen zu müssen? Nachdenken und Umdenken täte not.

ansicht ökowohnbox

In einer Zeit, in der Adjektive wie grösser, höher und mehr „en Vogue“ sind, ist es nicht verwunderlich, dass Wohnraumgrösse und Landverbrauch immer mehr zunehmen. Niemand verlangt, dass wir dauerhaft in einem Caravan leben, der durchaus für ein paar Wochen im Jahr Wohnungsersatz und Ferienvergnügen sein kann. Es kann aber nicht sein, dass jeder Schweizer rund 50 m2 Wohnfläche beansprucht, Tendenz steigend!

Alternative Wohnformen haben immer wieder gerne auf alternative Behausungen zurückgegriffen. Seien es Container, Bau- und Zirkuswagen, oder selbst zusammen gezimmerte Wohnräume aus Recyclingmaterialien und Bauabfällen.

Es gibt aber keine Veranlassung die Aussteigermodelle zu belächeln. In Zeiten knapper privater Budgets, teurer Grundstücke und hoher Baukosten können Minihäuser durchaus Zukunft haben. Sie tragen nicht nur den oben genannten Kosten Rechnung, sie verbrauchen weniger Ressourcen, Bauland und Energie.

Wohnraum geplagte Universitätsstädte greifen nicht nur als reine Not- oder Übergangslösung auf Überseecontainer zurück, wenn es darum geht bezahlbaren Wohnraum für Studenten zu schaffen. Planer und Architekten entwickeln seit geraumer Zeit Kleinbauten mit enormem Wohnkomfort. Die Kleinsteigenheime eignen sich für ein bis zwei Personen, verbrauchen wenig Raum, verringern die Unterhaltskosten und bieten alles auf einer Ebene. Die besonders im Alter störenden Treppen werden so eliminiert.

Egal ob Singlehaushalt oder Kleinfamilie - Kleinwohnungen oder Minihäuser sollten keineswegs belächelt werden. In punkto Kosten, Unterhalt und Ökologie können sie Vorreiter auf dem Weg zu neuen Wohnformen sein, die wenn man genau hinsieht gar nicht so weit zurück liegen. Hatten doch früher die Bauernhöfe ein eigens Häuschen für die Eltern oder Grosseltern auf dem Gelände vorgesehen, so könnten heute auf grössern Grundstücken Minihäuser den Eltern Raum zum Wohnen und Leben stellen, wenn die erwachsenen Kinder das Haupthaus übernehmen und keiner auf die gewöhnt Nähe und den Komfort eines gemeinsam Miteinander verzichten will.

Ein interessantes Projekt befindet sich in Uster. Die nach baubiologischen Kriterien geplante Ökowohnbox.

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Quellen/PDF

Bilder: Filmstudios Babelsberg, www.ökowohnbox.ch