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Das Besondere an Mondholz

Mondholz wird unter Berücksichtigung des forstwirtschaftlichen Mondkalenders gefällt, damit hängt eine besondere Qualität zusammen. Die Qualität ist hinsichtlich seiner Stabilität, Haltbarkeit, Feuerbeständigkeit, Härte und Widerstandsfähigkeit gegen Schädlinge offenbar besser als von herkömmlich gefälltem Holz.

Überlieferungen aus aller Welt und verschiedenen Zeitaltern stimmen überein mit den Regeln für das Fällen der Bäume für die beste Qualität der Holzstämme. Das Bauholz solle demnach nur bei abnehmendem Mond geschlagen werden, dies wurde nicht erst in der Zeit von Julius Caesar beachtet, sondern auch schon im Mittelalter und vor mehreren Jahrtausenden bei der Errichtung der asiatischen Holztempel.

Mondholz, Holzschutz
Mondholz, Bildquelle:unsplash.ch

Aspekte für eine dauerhafte Holzqualität

Wichtig dabei sind vor allem drei Dinge. Die Auswahl der richtig gewachsenden Bäume, die Holzernte muss zum richtigen Zeitpunkt erfolgen und das Holz muss richtig gelagert, getrocknet und verarbeitet werden.

Verschiedene Fällzeitpunkte sind aber auch abhängig vom Verwendungszweck. Für Möbelholz, für fäulnisresistentes oder nicht brennbares Holz, für schwundfreies Holz, für Brennholz oder auch für den Weihnachtsbaum gelten verschiedene Zeitpunkte.

Wie wird aus einem normalen Baum Mondholz

In den Wintermonaten, das heisst in der «Saftruhe» wird das Mondholz geschlagen. Dabei ist auf den richtigen Zeitpunkt zu achten, welcher bei abnehmendem Mond kurz vor Neumond ist. Wenn der Baum geschlagen ist, muss er mit der Krone Richtung Tal mit allen Ästen dran mindestens acht Wochen so belassen werden. Im Frühling versucht der Stamm dann neu auszutreiben und leitet so die letzten Säfte in die Äste. Die höheren Temperaturen des Frühlings entziehen dem Stamm weitere Feuchtigkeit. Das sind alles wichtige Schritte der natürlichen Trocknung. Erst nach dieser Zeit wird der Stamm entastet und wird in der Sägerei zu Balken und Brettern weiterverarbeitet. Diese werden dann für weitere zwei Jahre gelagert und erst nach dieser Zeit wird es als hochwertiges Mondholz verarbeitet.

Eigenschaften die dem Mondholz zugeschrieben werden:

- Weniger Schwund und Rissbildung

- stabiler, verzieht sich weniger

- Resistenter gegen Pilz- und Insektenbefall

- Geeignet für den Instrumentenbau

- witterungsbeständiger, als konventionell geschlagenes Holz

- positiver Einfluss auf Körper und Geist

Die Wissenschaft welche die traditionell überlieferten Regeln bestätigen

In der wissenschaftlichen Mondholz-Studie von Ernst Zürcher, Forstingenieur und Professor an der Fachhochschule für Architektur, Bau und Holz in Biel, hat mit seiner Arbeit an der ETH Zürich das beweisen können was bereits von Generationen zu Generationen weiter gegeben wird.

In der breit angelegten Studie wurden an verschiedenen Orten in der Schweiz, insgesamt über 600 Bäume gefällt. Vor dem Fällen wurde allen Bäumen eine Holzprobe entnommen, die in den späteren Analysen als Referenzwert diente. Der Fällzeitpunkt wurde zusätzlich nach dem Stand des Mondes im Tierkreis bestimmt. Die Bäume wurden zeitgleich an 48 Daten geschlagen, verteilt von Oktober 2003 bis März 2004. Im Labor wurden dann unter anderem Dichte, Druckfestigkeit, Schwindverhalten, Wasseraufnahme und das Verhalten des Holzes gegenüber Witterungseinflüssen gemessen und miteinander verglichen.

Kriterien wie Wasserverlust, Schwindmass und Dichte des Holzes beeinflussen die Qualität für die spätere Verwendung des Holzes beim Haus‑, Möbel- oder Instrumentenbau entscheidend. Die Untersuchungen haben ausserdem gezeigt, dass lunare Rhythmen nicht nur das Splint- sondern auch das sogenannt tote Kernholz beeinflussen. Der Mond spielt demzufolge eine wichtige Rolle beim Trocknungsvorgang und bei der daraus resultierenden Dichte des Holzes.

Zürchers Studie bestätigt zudem auch die Befunde einer frühen Untersuchung der Universität Florenz. Dort verglichen Forscher  unter luft- und wasserdichten Bedingungen den Stammdurchmesser einer normal wachsenden Douglasie mit jenem Stammdurchmesser einer gefällten, von Wurzelstock und Krone befreiten Douglasie. Geschlagen hatte man den Baum 1977 am ersten Frühlingstag. Noch ein Vierteljahr später wies der «tote» Stamm erstaunlicherweise dieselben Schwankungen wie die lebendige Douglasie auf. Die Kurven der beiden Hölzer verliefen den Gezeiten entsprechend. Zu seiner Studie meint Zürcher: «Wir konnten nachweisen, dass die untersuchten Eigenschaften des Holzes tatsächlich ganz subtil im Einklang mit verschiedenen Mondrhythmen variieren.

Quellen/PDF

Quelle: Küng Sägerei; Ökotrend.ch; Thoma.at; Studie Ernst Zürcher

Stand: Dezember 2021