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Hochhäuser aus Holz sind auch in der Schweiz keine Utopie mehr

Die neuen Brandschutzvorschriften und die Erkenntnisse neuster Anwendungen ermöglichen es, immer höhere Häuser aus Holz zu erbauen. Nun wurde das erste Hochhaus in der Schweiz in einer Holz-Konstruktion errichtet.

Das Bürohaus «Suurstoffi 22» ist ein Gebilde aus zwei in einander greifende Baukörper. Das Gebäude, welches zur Bahnlinie hin ausgerichtet ist, überragt den anderen Gebäudekörper mit 2 Geschossen. Mit 36 Metern Höhe und 10 Geschossen, davon 1 Erdgeschoss und 9 Obergeschossen, ist dieses Gebäude zurzeit das höchste in Holz gebaute Gebäude in der Schweiz. Weltweit entstehen jedoch weitaus höhere und grössere Gebäude deren Tragstruktur aus Holz ist, weshalb dies wohl erst ein Anfang ist Hochhäuser aus Holz zu bauen.

Holzhochhaus Suurstoffi 22

Die «Suurstoffi 22» wurde in einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion geplant und ausgeführt. Für einen schnellen Bauablauf wurde in der Planung des Gebäudes auf einen hohen Vorfertigungsgrad der Bauelemente geachtet, sowie eine rasche Montage und natürlich eine höchst mögliche Präzision. Eine Holz-Beton-Verbundkonstruktion, man spricht auch von einem Hybridbau, kann eine um vier bis sechs Monate kürzere Bauzeit bedeuten. Damit dies gelingt ist eine effiziente Planungsorganisation und die Minimierung der Schnittstellen unentbehrlich.

Holzhochhaus Suurstoffi 22 Deckenkonstruktion

Für den gesamten Bau wurden 1500m3 Holz verbaut, denn nicht nur die Konstruktion besteht aus wesentlichen Teilen aus Holz, sondern auch die inneren Oberflächen sind in Holz ausgeführt. In der Deckenkonstruktion wurde eine Druckverteilungsplatte aus Beton errichtet, welche auf den Trägern aufliegt und den Druck gleichmässig auf die untere Konstruktion verteilt. Diese Beton Schicht dient aber auch der Wärme- und Kältespeicherung, sowie dem Trittschall und Brandschutz. Zwischen den Trägern wurde eine mikrogelochte Metalldecke verbaut, diese absorbiert und reflektiert Tages- sowie Kunstlicht.

Holzhochhaus Suurstoffi 22
Quellen/PDF

Quelle: www.erne.ch