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Gipsbauplatten als Latentwärmespeicher
Paraffin wird schön länger als Wärmespeichermedium eingesetzt. Grosse Paraffinspeicher sind jedoch sehr teuer. Jetzt findet es sich als Zusatz in Gipsbauplatten wieder.

Haben sich Gipsbauplatten bisher im Trockenbau bewährt und ihre zusätzliche Eigenschaft zur Pufferung von Feuchtigkeit gezeigt, so können sie ab sofort auch zur aktiven Wärmespeicherung eingesetzt werden.
Materialzusammensetzung
In die Gipsbauplatten wird als natürlicher Temperaturregler so genanntes Phase Change Material (PCM) in Form von Mikrokapseln eingebracht. Sie können eine grosse Menge Wärmeenergie aufnehmen und über lange Zeit verlustfrei speichern. Ermöglicht wird dies durch die Aggregatszustandsänderung zwischen flüssig und fest. Ab einer bestimmten Temperatur (21-24°C) schmelzen die Paraffine und nehmen die dabei entstehende Wärmeenergie (Schmelzwärme) auf. Beim Erstarren wird die Wärme dann wieder abgegeben.

Funktionsweise
Die in einen Raum verarbeiteten Gipsbauplatten an Decke und Wand können bei steigender Raumtemperatur Wärme aufnehmen und bei sinkender Temperatur diese wieder abgeben. Dadurch wird das Raumklima ohne zusätzliche Fremdenergie geregelt. So kann ein Wärmeüberschuss im Sommer aufgenommen und auf eine zusätzliche Kühlung verzichtet werden. Bei sinkenden Temperaturen im Herbst und Winter wird die gespeicherte Energie in Form von Wärme wieder abgegeben. Heizenergie, die tagsüber die Räume auf angenehme Temperaturen bringt, wird ebenso gespeichert und während der Nachtabsenkung der Heizanlage an den Raum wieder abgegeben. Temperaturspitzen können so gebrochen werden.
Quellen/PDF
Bildquelle / Schemazeichnung: rigips.ch