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Dekorative Verputze

Verputze müssen nicht immer nur der geduldige Untergrund für Farbe oder Tapete sein. Putz ist auch Dekoration und Gestaltung.

tadelakt
dekorativer Tadelakt im Nassbereich

Tadelakt

ist ein antiker, marokkanischer Kalkputz, der durch die besondere Art der Verarbeitung ganz spezielle Eigenschaften aufweist. Durch die starke Verdichtung während der Verarbeitung erhält er eine hohe Festigkeit und Wasserbeständigkeit. Ursprünglich wurde er wohl zur Abdichtung von Zisternen verwendet, später in den Hamams genannten Dampfbädern und in vollendeter, glänzender Oberfläche auch in Palastbauten.

Gewonnen wird das Grundmaterial aus hochhydraulischem Muschelkalk. Die Oberfläche wird nach dem Auftragen geglättet und anschliessend verdichtet und poliert. Durch die Zugabe von Farbpigmenten, ist das Einfärben problemlos möglich. Die traditionelle Hydrophobierung erfolgt dann z.B. mit schwarzer Olivenölseife.

Tadelakt wird für Wandbeschichtungen im Innen- und Aussenbereich verwendet. Selbst bei Fussböden, Waschbecken, Badewannen und Tischplatten kommt der hochwertige Glanzputz zur Anwendung.

Stuckmarmor (Scagliola)

ist ein Imitat des echten Marmors und ist der rein auf den fertigen Putz aufgemalten Marmorierung (Stucco lustro) optisch zwar ähnlich, aber weitaus aufwändiger in der Herstellung. Die viele Jahrhunderte alte Technik kennt kaum Grenzen, wenn es um die Herstellung von täuschend echt wirkenden Kunststeinoberflächen geht. Besonders weit verbreitet war, diese schon in der Antike bekannte Technik, im Barock und Rokoko bei der Ausgestaltung von Palast- und Sakralbauten.

Gips, Farbpigmente und Knochenleim werden vermischt und durchgeknetet. Die so eingefärbte Masse wird dann marmorartig ineinander geknetet und auf den Untergrund aufgetragen. Nach erfolgter Abbindung wird die Oberfläche geschliffen und Fehlstellen werden korrigiert. Nach dem Feinschliff wird mit einem Polierstein, unter Anwendung von leichtem Druck, die Oberfläche poliert. So entstehen Traumwelten aus Form und Farbe.

Quellen/PDF

Bildquelle: claudiaroessner.de