Wissen
Gesund und schön dank Stutenmilch
Mutter-Pferde werden gemolken und die Bio-Milch findet vor allem in der Kosmetik Verwendung. Sie soll bei Neurodermitis helfen.
Seit Herbst 2016 werden die Stuten im Stall Kuster in Hagenwil gemolken. Dafür wurde extra eine einfache Melkanlage montiert, welche ähnlich wie bei Ziegen und Schafen benötigt wird. Das Melken der Stuten dauert nur wenige Minuten. Währenddessen haben sie Zugriff auf Futter und können nahe bei ihren Fohlen sein. Drei Stunden vorher werden die Stuten aber von ihrem Nachwuchs getrennt, damit beim Melkgang zwischen einem und eineinhalb Liter Milch gewonnen werden kann. Den Rest überlassen sie den Fohlen und zudem wird darauf geachtet, ob ein Nachwuchstier zu oft Hunger hat. Dann wird die Stutenmilch dem Jungtier überlassen. Pro Saison, also in den rund sechs Sommermonaten, kommt etwa 500 Kilogramm Stutenmilch zusammen.
Kosmetik
Der Stall Kuster beliefert mit seiner Stutenmilch einen Kosmetikbetrieb, welcher schweizweit führend in der Herstellung von Kosmetikartikel mit nahrhaften Milch ist. An einem Stutenmilch-Lieferanten werden enorm hohe Anforderungen gestellt. Die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere müssen im Vordergrund stehen. Dadurch ist es schwierig einen Schweizer Lieferanten zu finden. Im Jahr 2013 hat dieser Kosmetikbetrieb lediglich mit drei Produkten angefangen. Die Qualität ist ihnen aber wichtiger als die Quantität. Nun wurden das Unternehmen zudem von der Fachzeitschrift für Hausärzte «Ästhetische Dermatologie» für das «Unternehmen des Jahres 2016» in der Kategorie «Kosmetik international» ausgezeichnet. Die Kosmetikartikel werden für Handcremes, Gesichtspflege, Schönheitsbäder sowie Sonnencremes verwendet. Stutenmilch ähnelt stark der menschlichen Muttermilch und ist nahrhaft sowie enthaltet viele Vitamine. Das Eiweiss entlastet den Stoffwechsel der Haut, wirkt Entzündungen entgegen und mildert Hautrötungen. Die Crèmes fetten nicht, ziehen schnell ein und regenerieren angegriffene Haut wie Neurodermitis.
Quellen/PDF
Tagblatt vom 09.11.2016
Bildquelle: www.stall-kuster.ch