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Biologischer und biologisch-dynamischer Landbau
Die Abkehr von Massentierhaltung und riesigen Monokulturen muss wieder zur Rückbesinnung auf eine biologisch und ökologisch ausgerichtete Landwirtschaft führen.
Biologischer Landbau
Lebensmittelskandale, Tierseuchen, massiver Medikamenteneinsatz und Giftrückstände aus Spritzmitteln (Pestiziden und Herbiziden) können uns den Genuss von Lebensmittel vergällen. Das bei der konventionellen Produktion nicht nur die Umwelt auf der Strecke bleibt, sondern auch eine artgerechte Tierhalt und schlussendlich unsere Gesundheit als Verbraucher, lässt sich nicht länger leugnen.
Der Versuch im Einklang mit der Natur zu wirtschaften ist besonders ressourcenschonend. Hierbei gilt es das empfindliche Zusammenspiel von Boden, Tieren und Pflanzen zu berücksichtigen. Die biologisch-ökologisch produzierten Lebensmittel müssen daher auch schonend und möglichst naturbelassen weiterverarbeitet werden. Biologischer Landbau verzichtet deshalb auf den Einsatz von Mineraldüngern, Wachstumshormonen, Gentechnik und auf die meisten Pflanzenschutzmittel. Bio-Erzeugnissen werden keine künstlichen Aromen, Farbstoffe, Konservierungsstoffe oder Geschmackverstärker zugesetzt. Näheres regeln entsprechende Gesetze auf Landes- oder EU-Ebene und die Vorgaben der Verbände wie z.B. Bio Suisse
Die Eckpfeiler des biologisch-ökologischen Landbaus:
- Vorbeugender Pflanzenschutz, z.B. durch vielseitige Fruchtfolge
- Verwendung überwiegend organischer Düngemittel
- Verwendung überwiegende ökologisch produzierter Futtermittel
- Artgerechte Tierhaltung
- Weiterverarbeitung nach strengen Auflagen und Vorgaben
Ökologischer Landbau und Weiterverarbeitung:
Durch die Eckpfeiler ergeben sich wichtige Aspekte, die für eine zukünftige Landwirtschaft und genauso gelten müssen, wie für den biologischen Landbau. Durch vielfältige Fruchtfolgen kann auf chemische oder synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet werden. Durch den Einsatz von organischen Düngern und einer wechselnden und abgestimmten Bepflanzung wird die Bodenfruchtbarkeit erhalten oder sogar noch gesteigert. Durch die nachhaltige Bewirtschaftung bleiben die Böden auch für nachfolgende Generationen erhalten und fruchtbar. Artgerechte Haltung mit Auslauf dient der Tiergesundheit, vermeidet Stress und beugt Massenerkrankungen vor. Weniger Medikamenteneinsatz bedeute weniger Rückstände in der Nahrung. Deshalb hat Gentechnik weder in den Futtermitteln für die Tiere, noch in den für den Endverbraucher hergestellten Lebens- und Nahrungsmittel etwas zu suchen. Gesundes Essen bedingt eine schonende Weiterverarbeitung der Produkte ohne Lebensmittelzusatz- und Hilfsstoffe, oder eine Bestrahlung der Nahrungsmittel zur Verbesserung der Haltbarkeit.
Biologisch-dynamischer Landbau:
Hier gehen die Anforderungen noch weiter. Der ganzheitliche Ansatz sieht vor, dass zusammen und nicht gegen die Natur und mit den in ihr enthaltenen Kräften gearbeitet wird. Ebenfalls grosse Bedeutung wird hier der Gestirnskonstellation zugemessen. Auch bei Genussmitteln, wie Wein, ist ein biologisch-dynamischer Weinbau empfehlenswert. Mehr Informationen unter Demeter und den Demeter-Richtlinien.
Quellen/PDF
Bildnachweis: alnatura.de, gesundheitundich.com