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Baubiologische Hausuntersuchung

Schlafstörungen, Ausdünstungen aus Materialien, Schimmelpilze, unerklärliches Unwohlsein? Eine Hausuntersuchung kann die störenden Faktoren aufspüren.

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Zur Erfassung von allfälligen Störeinflüssen und gesundheitlichen Risiken in Gebäuden hat sich die baubiologische Hausuntersuchung etabliert. Dabei untersuchen baubiologische Fachpersonen mit messtechnischer Zusatzqualifikation bestehende Räume, in denen Probleme, Unwohlsein oder andere Beeinträchtigungen aufgetreten sind.

Durch geeignete Untersuchungen und Analysen vor Ort werden bei einer Hausuntersuchung Störeinflüsse in Art, Intensität und Auswirkungen aufgespürt und im Gespräch mit den Betroffenen Lösungs- und/oder Sanierungsmöglichkeiten aufgezeigt.

Aus baubiologischer Sicht sollten baubiologische Hausuntersuchungen verschiedene Standards einhalten:

  • bei physikalischen Messungen vor Ort sollten die Ergebnisse stets ins Verhältnis zu den Ziel- und Richtwerten des Standards baubiologischer Messtechnik SBM gesetzt werden.
  • untersuchende Personen sollten frei von eigenen Verkaufs- oder Firmeninteressen beraten.
  • Ergänzende Untersuchungen mithilfe von Mutungsgeräten (Pendel, Antenne, Rute, etc.) können ggfs. sinnvolle Massnahmen sein, sollten sich jedoch auf die Erfassung von Störungen beschränken, für die keine physikalischen Messmethoden zur Verfügung stehen.
  • Baubiologische Hausuntersuchungen können eine gesundheitliche Diagnose Betroffener nicht ersetzen. Bei konkreten gesundheitlichen Effekten sollten Hausuntersuchungen in Abstimmung und Rücksprache mit behandelnden Umweltmedizinern erfolgen.
  • Die Ergebnisse einer Hausuntersuchung, sowie die daraus abgeleiteten Rückschlüsse und Empfehlungen sollten schriftlich dokumentiert werden und für Laien verständlich formuliert sein.
  • die Untersuchung sollte durch unabhängige und ganzheitlich baubiologisch geschulte Fachpersonen erfolgen, da nur dadurch die Vielzahl an Einflüssen gleichberechtigt und unvoreingenommen gewertet werden kann.

Zu den physikalisch/biologisch messbaren Einflüssen zählen insbesondere:

  • niederfrequente elektrische und magnetische Felder
  • hochfrequente Wellen und Strahlungen
  • Magnetfeldverzerrungen
  • Radioaktivität und Radon
  • Formaldehyd
  • Leicht und schwer flüchtige organische Verbindungen (VOC/ SVOC)
  • Partikel und Fasern
  • Raumklimatische Faktoren
  • Schimmelpilzvorkommen

Art und Umfang durchzuführender Untersuchungen bei vorliegenden Beschwerden und Problemen müssen im Regelfall mit der beratenden Person vor Ort besprochen und festgelegt werden, da eine pauschale Vorabaussage über notwendige Analysen kaum möglich ist. Auskünfte und Hinweise zu geeigneten Hausuntersuchern können über die einschlägigen Fachvereine eingeholt werden. Fachgruppe Hausuntersuchung Schweiz, www.gesund-wohnen.ch

Quellen/PDF

Quelle: Schweizerische IG Baubiologie/Bauökologie SIB, Autor: Christian Kaiser
Bild: www.baubiologie-ecocheck.de