Fragen und Antworten
Warum ensteht ein trockener Husten in neuer Wohnanlage?
(Frage von Familie W. und M. R. Januar 2021)
Wir sind seit einem Jahr in einer neu erbauten altersgerechten Wohnanlage mit 31 Wohnungen. Wir haben eine 3,5 Zimmerwohnung. Immer mehr plagt uns ein trockener Husten und wir fragen uns, ob dies bauseits verursacht wird. Oder durch unsere Möbel: Wie können wir sicherstellen dass dies nicht der Fall ist und der Husten woanders entsteht. Medizinisch wurde schon Einiges abgeklärt, ohne Ergebnisse.Wir bedanken uns für eine zielführende Antwort.
Antwort: Auch in neuen Häusern sind leider immer noch Wohngifte anzutreffen. Zu prüfen sind auch die Möbel und z.B. Teppiche die Ausgasungen von Schadstoffen abgeben können. Fragen Sie auch in der Wohnsiedlung nach, ob andere Personen mit den gleichen Symptomen zu leiden haben. Das würde auf bauliche Wohngifte hinweisen.
Formaldehydausgasungen aus Spanplatten oder Anstrichen aller Art können mit Wohngiften beladen sein. Wir empfehlen Ihnen eine Analyse der Raumluft und ein erfahrener Baubiologe kann anhand der Materialsichtung und ev. Analyse die Ursache der Raumluftbelastungen eruieren.
Zu vielen Kriterien haben die Baubiologen eine Liste mit Richtwerten erstellt. Der Standard der Baubiologischen Messtechnik SBM 2015
Prüfen Sie auch die Luftfeuchtigkeit der Raumluft. Sie sollte im Bereich von 50% relativer Feuchte sein. Im Winter kann diese stark absinken und muss eventuell erhöht werden. Insbesondere beim wichtigen Luftwechsel kommt kalte, trockene Luft in die Wohnung.
Mehrmals am Tag einige Minuten Fenster- Stosslüften ist immer noch die beste Form der Lufterneuerung. Damit kann man auch eventuelle Wohngifte zum Teil abführen. Mit einem CO2-Messgerät kann, als "Leitgrösse" die Kohlendioxydmenge CO2, gemessen werden. Ab 1000 ppm im Innenraum sollte ein Luftwechsel erfolgen. Zum Vergleich: Die frische Aussenluft hat ca. 450 ppm CO2.